Pfingsten bei Regen

Mai, Pfingsten und erstmals öffnen wieder Hotels und Gasthäuser. Die Wandermädels machen weiter am Nordalpenweg – siehe https://goodkoppandbadkoppontour.wordpress.com/ und ich darf ihnen das Auto umstellen. Nachdem sie bereits am Freitag zu Mittag zum Weichtalhaus gefahren sind und ich erst am späteren Nachmittag los kann, muss ich natürlich per Rad anreisen. Geplant sind drei Tage, also zwei Übernachtungen. Wie auch immer, das Auto muss vom Weichtalhaus nach Krampen bei Neuberg/Mürz überstellt werden.

Tag 1: Ich radle durchs Höllental zum Weichtalhaus und fahre dann mit dem Auto nach Krampen. Dort schlafe ich im Bus und hab zum Glück den warmen Schlafsack mit. In der Früh geht’s dann mit dem Rad los, meine Steiermarktour. Ich hab mir Pogusch, Gaberl, Graz und Peter Roseggers Waldheimat – das Alpl – vorgenommen.

Tag 2: Pünktlich um 7:30 Uhr beginnt Regen auf´s Autodach zu prasseln. Shit, das war nicht der Plan. Es ist kalt und im Radio wird Schneefall bis 1500 Meter gemeldet. Überlegung 1: I fahr mit dem Auto heim und hol die Mädels in zwei Tagen hier ab. Darauf folgt Überlegung 2: Meine Kids freuen sich auf zwei Tage sturmfrei und dann steht plötzlich der Papa da – ned cool. Weiter überlegen. Überlegung 3: Sachen packen und losfahren. I bin ja im Süden, es wird schon ned so schlimm werden und mein Quartier in Graz ist ja auch gebucht. Also pack i das wärmste was i dabei hab in meine Taschen und fahr los. Leider hab i weder lange Hose noch langes Trikot, Beinlinge oder Armlinge mit. Aber eine gute neue Regenjacke. Die wird jetzt getestet. Erst geht´s der Mürz entlang und dann auf den Pretalsattel und weiter über Pogusch nach St. Lorenzen im Mürztal – also wieder an der Mürz. Natürlich bei Regen, aber nicht heftig, ganz normaler Regen halt.

Weiter geht´s nach Knittelfeld. Ein paar Kilometer vorher find ich eine nette Pizzeria, wo ich eine Suppe esse, um mich aufzuwärmen und zu stärken. Passt super. Ich fahr nun zum und auf´s Gaberl, wo einst der Rudi Mitteregger ein bisserl schimpfen musste wegen Defekt und nicht vorhandenem Ersatzmaterial. „Wo bleib’n denn die Aff’n? San denn die deppat?“ kam es aus seinem Munde. Defekt hatte ich keinen, aber Regen. Auf die Dauer war das wenig bis gar nicht angenehm. Auf der Südseite war es dann wesentlich besser, ein bisserl bewölkt aber die Straße war nass. Obwohl ich bei der Abfahrt schon gerne langes Gewand gehabt hätte.

Nach gut 200 km bin i in Graz bei meinem Quartier – naja, ned des gelbe vom Ei. Aber trocken und warm. Also eh okay. So, heiße Dusche, telefonieren mit Susi um zu erfahren, dass das Wetter auf der Schneealpe auch eher bescheiden und die Aussicht nicht vorhanden war und dann ab ins warme Bett.

Tag 3: Ich fahr durch Graz auf den Schlossberg rauf. Da ist nix los. Ei Jogger kommt vorbei. Ich bitte ihn, ein Foto von mir vor dem Uhrturm zu machen. Er macht es auch und läuft weiter. Am Foto bin ich auch tatsächlich zu sehen. Leider aber nicht der Uhrturm. Also sowas – ein Foto von mir ohne Uhrturm kann ich überall machen, da muss i ned extra nach Graz radeln. I pack mein Stativ aus und mach halt so mein Foto und dann beginnt wieder der Regen. Heute stärker als gestern und i fahr Richtung Alpl in Peter Roseggers Waldheimat. Sehen tu i ned viel. Also schon viel – viel Regen, viel Wasser, viel Nebel, aber nicht viel von der Gegend. Leider. Fototauglich war das Wetter nicht.

Mein Plan ist ja folgender: Graz – Alpl – vorbei am Auto in Krampen – Niederalpl – Mariazell – Ybbs. Gute 220 km. Die Wirklichkeit schaut dann so aus: Graz – Alpl – Anruf der Wandermädels bei der Auffahrt zum Alpl. Sie haben wetterbedingt abgebrochen und können mich abholen. I hab eh schon überlegt, nur bis zum Auto zu fahren. Mariazell fahr i ja sowieso öfters, des muss bei Regen ned unbedingt sein. Kurz gesagt, ich nehm das Angebot an und werde auf der Nordseite des Alpl bei Krieglach abgeholt und die Tour ist vorbei. Bis zum nächsten Vormittag hab ich noch ein Problem mit einem Auge, weil ich nur verschwommen sehe. Mit Brille fahren ist nämlich leider wegen des starken Regens nicht möglich gewesen, da hab ich gar nix gesehen. Ohne Brille hat der Regen richtig in den Augen geschmerzt und jetzt hab i den Scherm auf – i kann ned gut sehen auf einem Auge und es schmerzt auch a bisserl. Aber am nächsten Tag ab Mittag ist wieder alles gut. Das freut mich. Wäre sicher schön die Tour bei Schönwetter zu wiederholen und zu Ende zu bringen. Des Niederalpl wartet ja noch auf mich. Mal schauen…