Northcape 4000

21. Juli 2023 – Tag vor dem Start

Briefing für die Teilnehmer im Palast von Venaria Reale.

Der Fanclub ist dabei und die Vorbereitung ist abgeschlossen, siehe Fotos. Die Laune ist bestens und gestern waren wir noch ein bisserl sightseeing.

22. Juli – Das Abenteuer beginnt
Tag 1 – Hummelmodus!

Cool wars. A bisserl überzogen hab i denk i schon. Gehört dazu. Aber Northcape4000 ist kein Rennen, eher sowas wie eine Radtourismusveranstaltung. Laut Veranstalter. So – und frag dann die Teilnehmer. Da wird geradelt – frage nicht.

Vorm St. Bernhard bin i mit ein paar Schweden gefahren, die haben die Fähre am 29. Juli gebucht, i hab am 30. Juli gebucht. Also bin i gut unterwegs. Nach dem St. Bernhard bin i mit einer Gruppe gefahren, die haben am 28. Juli gebucht. Hat mich a bisserl zerstört, morgen wird´s wohl gemütlicher werden – müssen!!!

Nach dem St. Bernhardpass war übrigens leider ein Verkehrsunfall, ein Fußgänger wurde vom Auto erwischt Kopfabdruck in der Windschutzscheibe, Hubschrauberlandung und Totalsperre über eine Stunde. Hat glatt eine Teilnehmerin mit der Polizei diskutiert, dass sie vorbeifahren möcht. Hallo, wir haben da kein Rennen!

So heute warens 300 km. I bin mit dem Flemming die letzten Kilometer geradelt. Er will jeden Tag 300 km fahren – lässige Idee. Werd i ned schaffen aber morgen könnt i des ja wieder probieren. Mal schauen was geht.

Fotos hab i in einem kleinen Filmchen, ich hoff das funktioniert so:

Tag 2 – locker weiter!

So – gelernt vom Vortag geht’s heute locker weiter alle Details und Fotos sind dann im Video. Heute waren es dann übrigens 320 km aber eben locker.

Tag 3 – Airless statt Tubeless!

Fahr tubeless haben sie zu mir gesagt dann hast nie wieder einen Patschen. Heute am Vormittag war ich dann aber eher airless und jetzt habe ich einen Ersatzschlauch weniger und in Paris hab ich dann noch einen Patschen. Aber das beste ist, das des Gate in Paris ein Fahrradgeschäft ist und ich habe direkt dort den zweiten Patschen heute gehabt – hat mir aber leider nichts geholfen denn Montag Ruhetag. Also habe ich weder einen Ersatzschlauch bekommen noch einen Stempel fürs erreichen vom 2. Gate. Nachpumpen und weiter geht´s – bis zum Louvre – dort geht dann nix mehr. Mein letzter Ersatzschlauch wird benötigt…

Tag 4 – Wasserschlacht!

Heute war es etwas regnerisch…

Tag 5 – Drama, Drama!

Von Belgien über Holland nach Deutschland. Und dort hat es dann begonnen. Regengüsse, Straßensperren und richtig schlechte Radwege, gefühlte 100 km durch den Großstadtjungle. 1000 Ampeln, immer bremsen und wieder wegradeln mit dem schweren Garm. Aber am Ende war´s dann doch richtig schön durch NRW zu radeln. Und wie weit wars? Eh klar 300 km.

Aber jetzt kommt, wie beim Bikepacking üblich ein bisserl a Fährendrama auf mi zu.

Tag 6 – Umleitungstag!

Heute waren extrem viele Umleitungen. Nach der 15ten habe ich aufgehört mitzuzählen. Aber lässig, heute hab ich eine Teilnehmerin getroffen – mittlerweile sieht man ja gar niemanden mehr vom Rennen. Es war eine Polin, die in Köln lebt und super Deutsch spricht. ihren Namen hab ich mir nicht gemerkt und könnte ihn sowieso nicht aussprechen, ihr Spitzname ist Gosia. Auf jeden Fall hat sie total Gas gegeben. War schön wieder mal ein bisschen plaudern. Nach 300 km bin i zu einem Campingplatz gefahren, sie musste weiter in ein Hotel oder sowas, um Tacho usw. aufzuladen. Ich lad heute auch die Schaltung von meinem Radl auf – die hat sich schon gemeldet.

Tag 7 – Dänemark erreicht!

Wer hätte gedacht, dass es für einen Patschenpicker so kommen könnte.

Tag 8 – Beine gut – Handy gibt auf!

Leider hat mich mein Handy ein bisserl im Stich gelassen. Als ich in Dänemark meine Nacht bei einem tollen Schlafplatzerl an einem Badeteich verbrachte bekam ich die Nachricht, dass meine Daten aufgebraucht sind – Zusatzdaten habe ich gekauft, aufstehen, Badeteich mit Grillplatz und Kochnische filmen – geht nicht! Filmen ist nicht mehr möglich – Speicher ist voll. Ich lösche die alten Videos – filmen geht noch immer nicht. Okay, ich tippe ein paar Zeilen um zu erklären was los ist und dass ich ab jetzt ein bisserl was hier schreibe und ein paar Fotos dazugebe. Videos gehen leider nicht mehr. Okay! Hochladen auf die Website funktioniert aber leider auch nicht. Ich hab´s später noch ein paarmal probiert – leider erfolglos. Mein Handy spinnt. Das merke ich immer öfter. Das nervt schon a bisserl.

Ich schreib halt jetzt noch ein paar Infos. Mancher möchte ja vielleicht den Rest der Tour auch erfahren. Erklärung für meine fehlenden Videos sind jetzt erbracht. Als geht´s jetzt weiter in Dänemark. Kurzetappe zur Fähre, die Fährt ja erst um Mitternacht. Ich hab Zeit. Mittlerweile merke ich schon auch den Schlafmangel. Mit Video durchschauen, schneiden, hochladen, verlinken komm ich nicht vor Mitternacht zum Schlafen – der Wecker läutet um 4:18. Insofern stört mich das eh nicht, dass Videos hochladen oder Berichte erstellen nicht mehr funktionieren. So hab ich ab jetzt gut eine Stunde mehr Schlaf und Regeneration.

Ich fahr also zur Fähre – Dänemark das Radlfahrland Nr. 1 in Europa – ein Traum. Super Landschaft, super Straßen oder Radwege und jeder Autofahrer nimmt Rücksicht. Am Radweg hat man IMMER Vorrang, Radweg um den Kreisverkehr – Radfahrer haben Vorrang. Alle Radwege sind mit dem Rennrad bestens zu befahren – ein Traum. I bleib da! Mittlerweile erreiche ich den Halfwaypoint der Tour. Juhu!

Wenig später auch Fredrikshavn, hier fährt die Fähre nach Oslo ab. Ich esse Pizza und leg mich dann a bisserl nieder und raste. Bis der Italiener kommt und dies und das und noch etwas wissen möchte. Er spricht nur Italienisch. Wir unterhalten uns per Googleübersetzer. Geht auch. Dem starken Polen erkläre ich dann noch, dass er bei der falschen Fähre ist – seine fährt ab Hirtshals. Erst glaubt er mir nicht, dann radelt er aber doch ab wie eine Rakete. Die Fähre hat er rechtzeitig erreicht. Apropos Rakete – das letzte Foto ist ein Selfie auf der Fähre mit Kurt Matzler; der Bursche hat das Race Accross America 2022 als 3. seiner Altersklasse gefinished. Echt lässig so jemanden zu treffen und Erfahrungen auszutauschen und einfach zu plaudern. Cool! Weiter geht´s dann morgen…

Tag 9 – Norwegen erreicht, es regnet.

Auf der Fähre war es ja ganz lässig – waren einige von uns NC4K Radlern. Jeder har so eine Art Kinosessel zum Schlafen – für mich ist das nix. Zuerst geh ich in die Toilette und pflege meinen alten, geschundenen Körper einmal recht ausgiebig und dann leg ich mich auf meine Unterlagsmatte vor die Mistkübel. Dort ist genug Platz für mich. So kann ich ganz gut schlafen und als ich aufwache prasselt der Regen an die Fensterscheibe – Norwegen ist nicht mehr weit.

Nach einem guten Frühstück legt die Fähre um 10 Uhr an und wir verlassen das Schiff. Gemeinsam mit dem Litauer Vaidas fahr ich zum Checkpoint in Oslo und dann geht´s weiter. Jetzt treffen wir wieder ein paar andere und radeln gemeinsam. Irgendwann regnet es dermaßen stark, dass Kurt und ich uns unterstellen, während die anderen weiterfahren. Achtung Spoiler – wir haben sie wieder eingeholt.

Das Wetter bessert sich, eine gesperrte Brücke können wir problemlos passieren und es geht weiter. Kurt fährt nur ca. 150 km. Ich fahre weiter. 300 km werden´s nicht – da müsste ich bis tief in die Nacht fahren. Ich entscheide mich dafür bis zum Abend zu radeln, wie auch in den letzten Tagen und in der Früh zu starten, wie ich es gewohnt bin und dann geh ich wieder auf die 300 km los. Naja, oder auch nicht. Flemming haben wir beim Checkpoint getroffen, der möchte auf 320 km pro Tag erhöhen. Ich rechne eher mit 280 km. Man will sich ja nicht überfordern.

Tag 10 – 300 km again

Heute ging´s dann bald über die Grenze nach Schweden. Schönes Land. Ich fahr gemeinsam mit Flemming ein paar Kilometer, ist immer schön einen Kollegen zu treffen. Da freut man sich, begrüßt sich sehr herzlich und plaudert ein bisserl. Rentiere hab ich auch getroffen und das Wetter war, naja bewölkt. Okay, geregnet hat´s auch a bisserl. Man will ja die Schuhe bei guter Feuchtigkeit halten. Am Abend hab ich ein schönes Platzerl für mein Zelt gefunden. Juhu!

Tag 11 – weiter geht´s!

Ich starte mit einem Patschen und dann geht´s durch Schweden. Es geht immer rauf und runter, immer zwischen Birken und sehr oft bei Seen vorbei. Eh schön – aber wenig abwechslungsreich. Versorgung ist schwierig, weil da oft wirklich lang kein Geschäft, keine Tankstelle oder auch kein Restaurant zu sehen ist. Unser Track geht voll durch die Pampa. Irgendwann trennen Flemming und ich uns und ich treffe dann wieder einmal Vaidas. Zu Mittag sind wir beide in einem Geschäft mit sowas wie einem Restaurant. Da wird gegessen, weil man ja nie weiß, wann man wieder die Gelegenheit dazu hat – die Entfernungen sind groß in Schweden. Am Abend bin ich in der Nähe von Wilhelmina – da muss man einkaufen, weil ab dort ist dann ca. 150 km nix – gar nix. Prinzipiell liegt Wilhelmina 6 km vom Track entfernt – ist also ein Umweg von 12 km. Bei mir stellt sich die Frage nicht – es ist Abend und wahrscheinlich hat eh nix mehr offen. Ich hab jetzt eh immer sehr viel Verpflegung mit und fahr an Wilhelmina vorbei und such mir ein schönes Platzerl für die Nacht. Und auf 280 km hab ich auch nicht reduziert – sind immer noch 300 oder mehr. Und das passt so. Es rollt recht gut – keine schlechten Straßen wie in Frankreich oder gar so katastrophale Fahrradwege wie in Deutschland, wo oft gar nix weitergeht.

Tag 12 – ein fast perfekter Tag

4:17 Uhr, der Wecker läutet, der Regen prasselt auf´s Zelt – der Wecker kann mich mal… ich schlaf weiter! Nach einer halben Stunde raffe ich mich auf, weil es ja fast nicht mehr regnet – so red ich mir das wenigstens ein – und um 5:30 Uhr sitz ich am Radl und fahr dem Patschen Nr. 7 entgegen.

Verpflegung hab ich zum Glück genug mit, denn Tankstelle seh ich keine und das nächste Geschäft ist auch ein Restaurant und kleines Hotel sehe ich um Punkt genau 12 Uhr. Ich halte an und geh rein. Der starke Pole kommt grad raus. Ich hab Glück, es gibt gerade ein Mittagsbuffet. Ja, es gibt Reis und es gibt so ein typisch schwedisches Fleisch-Sauce-Mix-Dings. Schmeckt gut. Filterkaffee ist im Preis inbegriffen. Als ich esse kommen auch noch Vaidas und ein Franzose herein. Wir essen gemeinsam, gehen dann ins Geschäft, das ohne Abtrennung ans Restaurant, naja eher sowas wie eine gemütliche Stube, angrenzt. Wir plündern die Bananen und Snickers. Hinter uns möcht ich nicht unterwegs sein. Aber wir haben Anstand, wir hinterlassen eine Banane, ein Snickers und auch bei den Gummibären bleibt eine Packung im Geschäft. Ich radle durch den Regen, Vaidas und den Franzosen hab ich irgendwo, irgendwann verloren und fad wird mir auch allein nicht – ich darf bald wieder einen Schlauch wechseln – danke an den Conti 5000 AS – AS steht für Alles worüber ich fahre Sticht den Schlau durch! Hätt ich mich vorher erkundigen sollen.

Tag 13 – Checkpoint 4 (von 4) erreicht: Lappland

Heute ging´s bei recht gutem Wetter zum letzten Checkpoint in Gällivare. Gate 4 – Lappland. Dort hab ich mir dann wieder einmal zwei neue Schläuche gekauft. Der Verkäufer war übrigens ein Deutscher – ein Bayer. Ja, ja, da kommen immer wieder Reiseradler vorbei, sagt er. Wohin ich noch fahre wollte er wissen, naja 100 km mach ich heute schon noch hab ich gesagt – keine Chance hat er gemeint, zu hügelig und es ist ja auch schon Nachmittag. 125 km sind´s dann noch geworden. Gesamt waren´s 355 km. Hoffentlich hab ich mich nicht übernommen. Aber eigentlich fühl ich mich recht gut und frisch. Für die Nachtruhe hab ich dann einen Spielplatz mit so einem dreieckigen Häuschen gefunden, da wollt ich drin schlafen. Ich bin aber zu groß und leg mich so rein, dass die Beine rausschauen. Das ist unbequem aber das nasse Zelt wollt ich auch nicht aufbauen um Zeit zu sparen. Ich lieg also so da und überleg ob das so geht oder nicht und die Gelsen surren um meinen Kopf. Also an Schlaf ist nicht zu denken. Ich steh auf und stell mein Zelt dann doch auf. Das Überzelt leg ich zum Trocknen einfach locker auf das Zeltgestänge. So geht´s, ich schlaf ein. Doch dann wecken mich Regentropfen im Gesicht auf. Super, ich steh auf, pack alles ein und radl um 3:41 los. Es sollte ein langer Tag werden, ein recht anstrengender, nasser, stürmischer – aber lies selbst…

Tag 14 – Testfahrt für die Regenausrüstung

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Oder Ausrüstung. Wie auch immer. So ein Schaß. Fahr da einmal rauf in den Norden und nimm dein Radl und zieh an was immer es in Geschäften zu kaufen gibt und du wirst sehen – ja es gibt schlechtes Wetter. Ja das gibt´s! Und zwar sowas von.

Okay, ich radl also bei leichtem Regen los Richtung Finnland. Nach 80 km erreiche ich Finnland – Land Nr. 10 auf meinem Trip. Ich fahr 100 km durch Finnland und dann über die Grenze nach Norwegen. Finnland ist cool. Ich mach dort Frühstückspause und weiß jetzt, dass es dort den Euro gibt – ein Hauch von Heimat. In Norwegen regnet es recht heftig. Mittagspause mach ich in einer Tankstelle und da ess ich einen Burger mit Pommes. Man gönnt sich ja sonst nix.

Am Nachmittag hört der Regen dann auf, ich treffe wieder Flemming und wir fahren bis zum Abend. Als ich zum Einkaufen stehen bleibe trennen sich unsere Wege wieder. Jetzt steht die letzte Nacht der Tour vor mir. Ich fahre noch bis nach Lakselv, das sind dann wieder ca. 350 km. Lakselv liegt am Meer und dort beginnt der letzte Track der Tour. Um genau Mitternacht erreiche ich die Stadt und setze mich bei einer bereits geschlossenen Tankstelle auf den Boden. Es regnet wieder und der Wind wird immer stärker. Ich sitz ca. 15 Minuten da und überlege so dahin. Nein, ich will mein nasses Zelt jetzt bei dem Wind nirgends aufstellen. Vielleicht kommt ja noch ein schönes Schlafplatzerl. Richtig dunkel ist es auch nicht. Ich starte den letzten Track und der Tacho zeigt noch 190 km bis zum Nordkapp an. 190 km – die schaff ich immer. Ich fahr also weiter durch die Nacht. Noch geht´s mir recht gut, wenn ich richtig müde werd, dann mach ich eine Schlafpause. In der Vorbereitung bin ich zweimal durch die Nacht geradelt – war recht cool. Vielleicht geht´s ja heute auch. Der Regen wird stärker und aus dem starken Wind wird ein richtiger Sturm – zum Glück nicht von vorne aber von der Seite. Die Strecke geht der Küste entlang und zeitweise ist es sehr grenzwertig zu radeln. Auf der Straße ist nichts los. Kein Auto, kein Radler, nix. Es ist zwar hell, aber ja doch noch Nacht. Voran komm ich fast gar nicht – der Sturm ist beängstigend stark. Alle 10 oder 15 km kommt ein Schranken. Die Straße ist offen. Ich fahr also weiter. Mit sehr mulmigem Gefühl im Bauch. Ist das jetzt klug bei dem Sturm? Naja die Straße ist offen und i will ins Ziel. Das Wetter zermürbt. I bin ganz allein unterwegs – niemand weit und breit zu sehen. Ich fahr in der Mitte der Straße und fahr je nach Stärke des Windes mal mehr links, dann weht es mich wieder nach rechts zum Straßenrand. Immer wieder weht mich der Sturm aufs Bankett. Das ist völlig weich vom Regen, der Vorderreifen versinkt im Schlamm und ich muss absteigen. Neu aufsteigen, losfahren, gegen den Wind lehnen und in Schlangenlinien geht es weiter. Dann seh ich einen Radler vor mir. Nach ein paar Minuten bin ich dort. Es ist Gosia, die unglaublich starke Polin – ich bin in Deutschland mit ihr einen Nachmittag gefahren – jetzt schiebt sie ihr Rad. Sie ist verzweifelt. Fahren ist unmöglich für sie. Ich biete ihr an ein Stück mit ihr zu gehen, aber sie meint ich soll ruhig weiterfahren. Das mache ich auch. Irgendwann bin ich beim Nordkapptunnel und das freut mich, weil ich jetzt ca. 7 km keinen Sturm fürchten muss. 3 km bergab, dann 1 km gerade unter dem Meer und dann 3 km bei ca. 10 % Steigung bergauf. So, nach dem Tunnel ist es nicht mehr weit – falsch. Es sind 34 km und 800 Höhenmeter. Es geht steil bergauf, dann wieder runter und wieder rauf. Der Sturm tobt. Ein kurzes Stück muss ich auch schieben, der Wind ist zu stark und weht mich samt Rad in den Straßengraben. Ziemlich geschlaucht erreiche ich das Ziel am Nordkapp um 12 Uhr. 14 Tage und 4 Stunden sind seit dem Start in Turin vergangen. Das Zielfoto am riesigen Globus ist eine ziemliche Herausforderung bei dem Wetter, aber wir machen es sofort. Dann setze ich mich in die Nordkapphalle und telefoniere a bisserl. Eine Stunde nach mir kommt Gosia ins Ziel. Sie gewinnt die Damenwertung – Gratulation, super Leistung! Wir sitzen da und unterhalten uns, die Zeit verfliegt. Um 19 Uhr empfangen wir noch Flemming und das war´s dann auch schon für diesen Tag. Am nächsten Tag kommt dann auch Kurt. Freut mich sehr, ist immer sehr lässig mit ihm zu tratschen. Gratulation allen Finishern!

Zum Abschluss gibt´s noch ein paar Daten, Fotos (z.B. Nordkapp bei schönem Wetter) und ein paar Infos.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Teilnehmern sind Flemming und ich mit dem Rad und nicht mit dem Bus wieder hinunter gefahren. Wir sind ab Honnigsvag mit dem Schiff bis Hammerfast gefahren und haben da ein herrliches Frühstück genossen und dann sind wir weiter nach Alta geradelt. Dort haben sich unsere Wege getrennt. Flemming ist nach Hause geflogen und ich bin weiter zurück durch Finnland und hab dann in Schweden meine Family getroffen. Danke für´s Abholen! Das Wiedersehen war Freude pur, da war der Zieleinlauf nix dagegen! Danke sehr!

Zum Abschluss noch ein paar Zahlen:
34 200 Höhenmeter
4 420 Kilometer
310 km im Durchschnitt pro Tag
254 Starter
130 Finisher
17. Endrang
12 Tage mit Regen
8 Patschen
1 tolles Event